Aktuelles


Sonderausstellung 2020

31. Mai - vor 75 Jahren fand an diesem Tag der Brünner Todesmarsch statt, an dem etwa 28 000 Deutsche aus Brünn vertrieben wurden. Einige Tausende fanden dabei den Tod. Etwa 1000 starben noch nach der Ankunft in Österreich an Entkräftung und Krankheit.
Entlang der Brünnerstraße findet man auf den Friedhöfen von Drasenhofen, Steinebrunn, Poysdorf, Erdberg, Wilfersdorf, Schrick, Kollnbrunn, Wolkersdorf bis Stammersdorf in Wien und noch anderen Orten ihre Gräber und Denkmäler.
Eine Gedenktafel zum Brünner Todesmarsch gibt es auch in der Jakobskirche in Brünn sowie in der Deutschordenskirche in Wien. Eine besondere Gedenkstätte, die am 31. Mai 1992 eingeweiht wurde, befindet sich bei Pohrlitz/Pohorelice, auf halbem Weg zwischen Brünn und der österreichischen Grenze.

      

„75 Jahre Vertreibung – Sehnsucht nach der Heimat – Denkmäler entlang der Grenze“

ist der Titel der Sonderausstellung 2020.
Die Trauer über den Verlust der Heimat, das Trauma der Vertreibung und die Sehnsucht nach der Heimat bewog die Vertriebenen vieler Ortschaften Denkmäler auf der österreichischen Seite der Grenze mit Blick auf das Heimatdorf, die Heimatstadt zu errichten.

Bei meinen Recherchen für diese Sonderausstellung konnte ich mit einigen Vertriebenen bzw. ihren Kindern Gespräche führen, die mir bewusst machten, wie wichtig für sie diese Denkmäler sind.
Man hat sie nicht nur aus der Heimat vertrieben, sondern die meisten haben den Eindruck, dass sie auch aus der Geschichte vertrieben wurden. Ihr Anliegen, die Vertreibung als Unrecht anzuerkennen bzw. zu bezeichnen, wird weder von der Politik, noch von der Wissenschaft oder den Medien   wahrgenommen.
Natürlich kann man das nicht verallgemeinern, jedoch wurde erst im Jahr 2019  die Errichtung eines Denkmals im Schatz (Kellergasse) von Wulzeshofen verhindert.
Einige erzählten auch, dass es gar nicht so einfach war, die Errichtung ihres Denkmals durchzusetzen, aber andere berichteten von der vollen Unterstützung durch Gemeinden und Behörden. Finanziert wurden sie von den Vertriebenen-Ortsgruppen in Österreich und Deutschland.

Ich nehme an, Sie alle kennen das Prospekt „Südmähren – Land entlang der Thaya“. Dort findet man auf der Innenseite eine Skizze von Südmähren mit den Gedenkstätten der Südmährer in Niederösterreich.
Mit Hilfe dieses Prospekts, den Anschriften der Ortsbetreuer in der Jänner-Ausgabe des Heimatbriefs „Der Südmährer“ und der Unterstützung von Gertrude Dwornikowitsch und Gudrun Spinka-Grech, die mir Fotos von den Denkmälern zur Verfügung stellten, konnte diese Sonderausstellung gelingen.
Besonders groß war auch die Unterstützung, die ich von den Ortsbetreuern aus Deutschland und Österreich erfuhr. Sie nahmen sich Zeit für persönliche und telefonische Gespräche oder sie schickten mir Unterlagen per Mail oder mit der Post. Total überrascht war ich, als eines Tages ein Paket ankam, das mir der Ortsbetreuer von Schaffa geschickt hatte. Es waren zwei Mappen mit Informationen und Bildmaterial zu den „Gedenkstätten der Südmährer in Niederösterreich an der Grenze zur alten Heimat“, zusammengestellt von Engelbert Handl, Ortsbetreuer von Kuprowitz aus dem Jahr 1993 in der Hoffnung, dass diese nun fertiggestellt werden können und dann in unserem Museum einen Platz fänden.

Das haben wir vor - und vielleicht noch etwas mehr.
Liebe Leser, ich wende mich hier mit einer Bitte an Sie. Unterstützen Sie unser Vorhaben, indem Sie meine gesammelten Informationen korrigieren und ergänzen. Ist dies geschehen, wollen wir als Museumsverein ein Buch oder eine Broschüre zu diesem Thema gestalten. Sie finden alles, was ich zu den Denkmälern über Südmähren gesammelt habe, im Museum in Laa und auf dieser Homepage, Texte ebenso wie Bilder. Auch meine Kontaktdaten finden Sie auf dieser Homepage.

Hier eine überblicksmäßige Aufstellung der Denkmäler in einer zeitlichen Reihenfolge ihrer Errichtung: Zu den Denkmälern


NÖ heute "Ausstellung über historische Backformen", Sendetermin: 8.5.2018


NÖ heute "Kulturerbe Krippen", Sendetermin: 13.12.2017

 

NÖ heute "Südmährer und Znaim", Sendetermin: 10.04.2017